Der Ausbau von Windkraftanlagen (WKA) ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Doch trotz der breiten Unterstützung für diese Technologie gibt es zunehmend ernsthafte Bedenken hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Auswirkungen auf Mensch und Tier, die bisher nicht ausreichend in den Mittelpunkt der politischen und wissenschaftlichen Diskussionen gerückt sind. In einem Vortrag vom 3. April 2025 wurde eindrucksvoll auf die gesundheitlichen Gefährdungen durch Infraschall und Vibrationen hingewiesen, die durch den Betrieb von Windrädern erzeugt werden. Dieser Artikel beleuchtet die bestehenden Risiken, die durch die Forschung zunehmend als ernstzunehmend betrachtet werden, und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit den gesundheitlichen Folgen.
Infraschall umfasst Schallwellen mit Frequenzen unterhalb des menschlichen Hörbereichs (0,1 bis 20 Hz), die von Windkraftanlagen in erheblichem Maß erzeugt werden. Diese Wellen können über weite Entfernungen wirken und sind selbst durch Wände und Gebäude hindurch spürbar. Für die menschliche Wahrnehmung ist Infraschall zwar unhörbar, doch er kann tief in den Körper eindringen und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
Die durch Windkraftanlagen erzeugte Infraschallbelastung ist besonders problematisch, da sie nicht nur Menschen in der unmittelbaren Umgebung betrifft, sondern sich über viele Kilometer ausbreiten kann. Selbst in Innenräumen sind die Bewohner nicht vor dieser Art von Schall geschützt, was zu ernsthaften Beeinträchtigungen führt. Es wird berichtet, dass Menschen, die in der Nähe von Windparks leben, ihre Häuser aufgeben oder regelmäßig auswärts schlafen, um sich von den Belastungen des Infraschalls zu erholen. Solche extreme Reaktionen werfen einen dringenden Blick auf das bislang unterschätzte Gesundheitsrisiko.
Die wissenschaftliche Forschung zu den Auswirkungen von Infraschall auf die Gesundheit hat in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen, doch die Ergebnisse sind alarmierend und fordern eine intensivere Untersuchung. Zwei zentrale Studien, die einen direkten Zusammenhang zwischen Windkraftanlagen und gesundheitlichen Beschwerden dokumentieren, sind besonders hervorzuheben:
Studie von Joao Almeida, Mariana Alves-Pereira und Paulo Nossa (2019): In ihrer umfassenden Übersichtsarbeit, veröffentlicht im European Journal of Public Health, weisen die Forscher nachdrücklich darauf hin, dass die Belastung durch Infraschall und tieffrequenten Schall (IBRF) zu gesundheitlichen Störungen führt. Sie identifizieren zwei Hauptsyndrome, die durch diese Art der Schallbelastung ausgelöst werden können: Vibroacoustic Disease (VAD), eine systemische Krankheit, die Gewebeschäden verursacht, und das Wind Turbine Syndrome (WTS), das mit Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus und Herzrhythmusstörungen einhergeht.
Studie von Eric Zou (2020): Diese Studie untersucht einen beunruhigenden Zusammenhang zwischen Windkraftanlagen und einem Anstieg der Selbstmordraten in deren Umfeld. Zwar ist der Zusammenhang noch nicht eindeutig bewiesen, doch die Ergebnisse werfen ernsthafte Fragen auf, besonders in Bezug auf die langanhaltende Belastung durch die Emissionen von Windrädern.
Beide Studien betonen, dass der kausale Zusammenhang zwischen Infraschall und gesundheitlichen Beschwerden zwar noch weiter erforscht werden muss, die Hinweise auf ernstzunehmende Risiken sind jedoch unmissverständlich. Die Tatsache, dass solche Studien in anerkannten wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, zeigt, dass die Bedenken keineswegs aus der Luft gegriffen sind.
Die gesundheitlichen Beschwerden, die durch Infraschall ausgelöst werden können, sind vielfältig und betreffen sowohl körperliche als auch psychische Bereiche:
Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen: Diese Symptome sind weit verbreitet und treten oft in direkter Nähe zu Windkraftanlagen auf. Sie stehen im Zusammenhang mit der Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns und der Wahrnehmung.
Schlafstörungen und erhöhter Stress: Infraschall hat Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem und kann zu anhaltendem Stress führen, der wiederum Schlafprobleme, Angstzustände und andere psychische Beschwerden verursacht.
Langfristige Gesundheitsfolgen: Langfristig kann die ständige Exposition zu chronischen Gesundheitsproblemen führen, wie zum Beispiel einer Beeinträchtigung der Blutdruckregulation, einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen systemischen Störungen, wie sie in der Studie von Belluck-Staeck (2023) dokumentiert werden.
Die Vielfalt der Symptome und die Schwere der gesundheitlichen Auswirkungen machen deutlich, dass es sich bei Infraschall nicht um ein harmloses Phänomen handelt. Auch wenn ein Teil der Symptome von der individuellen Empfindlichkeit abhängt, deutet vieles darauf hin, dass die Belastung durch Windkraftanlagen eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt.
Neben Infraschall sind auch die Vibrationen, die von Windkraftanlagen ausgehen, ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Langfristige Exposition gegenüber Vibrationen kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, die insbesondere den Bewegungsapparat betreffen. Das Hand-Arm-Vibrationssyndrom (HAVS) ist nur eine der vielen möglichen Folgen, die durch den Betrieb von Windkraftanlagen verstärkt werden könnten.
Darüber hinaus können Vibrationen neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle in den Extremitäten und psychosomatische Beschwerden wie Angstzustände auslösen. Auch hier ist die Forschung noch nicht ausreichend, um die genaue Auswirkung der Vibrationen auf die menschliche Gesundheit vollständig zu verstehen. Die Forschung muss dringend fortgesetzt werden, um die tatsächlichen Gesundheitsgefahren besser quantifizieren und begründen zu können.
Die gesundheitlichen Risiken, die mit Windkraftanlagen verbunden sind, dürfen nicht länger ignoriert werden. Die wissenschaftliche Forschung hat inzwischen klare Hinweise auf die schädlichen Auswirkungen von Infraschall und Vibrationen geliefert. Besonders besorgniserregend sind die möglichen Langzeitfolgen für die Gesundheit von Menschen und Tieren. Der Zusammenhang zwischen Windkraftanlagen und ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar einem Anstieg der Selbstmordraten muss dringend weiter erforscht werden.
Die aktuellen Studien und Forschungsergebnisse legen nahe, dass der Ausbau von Windkraftanlagen ohne ausreichende Rücksicht auf die gesundheitlichen Risiken fortgesetzt wird. Es ist höchste Zeit, dass verantwortliche Behörden und Politiker die Dringlichkeit dieses Themas erkennen und die Forschung intensivieren. Nur durch eine umfassende und unabhängige wissenschaftliche Untersuchung können die wahren Ausmaße der Gesundheitsgefahren ermittelt werden.
Solange nicht eindeutig geklärt ist, wie Windkraftanlagen die Gesundheit von Mensch und Tier beeinflussen, muss der Ausbau der Windenergie mit äußerster Vorsicht und einem strengen Vorsorgeprinzip durchgeführt werden. Es kann nicht sein, dass die potenziellen Risiken ignoriert werden, nur weil die Technologie als notwendig für die Energiewende gilt.